Hundewelpen, Milchzähnchen und gefährliches Knabbern

Wenn die Kleinen ihre ersten Zähnchen, ihr Milchgebiß bekommen, dauert es nicht lange, und sie knabbern an allem, was erreichbar ist. Die Gefahr ist groß, daß sie Metall (etwa beim ausschlabbern und auskauen von Futternäpfchen)-Kunststoff – oder Holzsplitter etc. verschlucken oder daß diese gleich im Hals Unheil anrichten. Hier hilft im Zweifelsfall mitunter noch rechtzeitig Sauerkraut fressen lassen (ins Futter geben), denn das Kraut windet sich im Darm um Fremdkörper und macht den Durchgang unschädlicher. Achten Sie immer darauf, daß ihr Welpe weder irgendeinen gefährlichen Gegenstand verschlucken kann noch Fremdkörper in Hals und Magen gelangen.

Scharfe Fasern wie Bast etc. gehen, wie viele andere kleine Dinge, sogar spitze, zwar meist ohne Schaden anzurichten durch den Darm – jedoch ist Vorsicht angebracht, bei allen verschluckten Fremdkörpern. Fasern – etwa aus Körben – verursachen durch die Scharfkantigkeit mitunter kleine Blutungen aus der Schleim des Darms, kleine Schnittverletzungen, die nichts mit Darmblutungen durch Parasiten oder Krebs zu tun haben. Am Darmausgang tröpfelt nach der Kotabsetzung in diesen Fällen noch Blut, vermischt mit Schleim, nach. Auch hier Sauerkraut geben und jegliche weitere Faserkauerei unterbinden. Nur bei seltenen Infektionen besteht hier Gefahr. Abwarten und beobachten, Abheilung der kleinen Verletzungen ist recht sicher.

Erheblich gefährlicher sind längere Fäden, Schnüre, Angelsehnen etc. Der Darm kann u. a. lebensgefährlich abgeschnürt werden.

Die Kleinen zerkauen alles, was zerkaut werden kann, und auch die elektrischen Kabel werden nicht verschont. Diese sind besonders gefährlich, denn ein Stromschlag im Mäulchen, aus einem durchgebissenen Kabel kann tödlich sein. Kabel und Verlängerungsschnüre, Verlängerungsdosen etc. sollen abgedeckt und gesichert sein, beobachtet werden und der Strom immer abgeschaltet oder aus der Steckdose gezogen werden, sooft es möglich ist, besonders, wenn der Welpe sich unbeobachtet an diesen Quellen aufhält, nachts etwa, wenn Sie schlafen. Küchengeräte, Mülleimer – ja Herdplatten – die Kleinen gelangen überall hin! Der eigene gemeinsame Haushalt, die Wohnungsteilung mit ihrem Menschen, ist gerade für sie extrem gefährlich.

Wie bei Kätzchen gilt in besonderem Maße oben dies alles insbesondere für die bedeutend stärkeren und beißfreudigeren Hundewelpen.
Alles, was ins Mäulchen und damit meist in den Körper gelangt, ist potentiell sehr gefährlich, kann den Tod der Kleinen oder schwere Verletzungen bedeuten. Dies gilt im gleichen Maße für abgeknabberte oder sonst geschluckte Farbreste von Anstrichen und viele Haushaltsflüssigkeiten, Reinigungsmittel etc., die alle sehr giftig sein können und vieles andere sonst.
Ähnlich wie bei Menschenbabys ist ungeteilte, absolut konzentrierte Aufmerksamkeit und Vorbeugung wichtig. Keine Plastikteile z.B., Plastikfressnäpfe (wenn, dann unzerstörbar dicke) und Kleinteile jeder Art an die Kleinen heranlassen. Keine häuslichen Pflanzen (auch draußen (beim Gassigehen aufpassen), Holzteile aller Art, Tabakreste aus Aschenbechern etc., alles, was nicht ausreichend fest und dick ist, und fast alle möglichen sonstigen Kleinteile nie in Reichweite der Welpen liegen lassen!
Die Kleinen gelangen überall hin, sie klettern auch auf Stühle, sogar auf Tische gelangen sie. Unterschätzen Sie das niemals.
Keine offenen Toiletten etc- einfach alles, worauf ja auch bei Menschenbabys unbedingt geachtet werden muß.

Die Aufzählung und die Gefahrenmöglichkeiten können endlos fortgesetzt werden – machen Sie sich Gedanken, seien Sie der Umsorger und Beschützer, bevor es zu spät ist. Ihr Schmerz, die Selbstvorwürfe und der vermeidbare Tod des Tierchens sind grausam!

Auch für die ganz kleinen Welpen, die noch an der Mutter oder auch am Fläschchen saugen, gilt im Übrigen überwiegend das, was wir bei unserem Kätzchenartikel schrieben: Insbesondere aberkeine Kanülen für die Milch, Feingefühl, Ruhe und Zartheit, immer ermöglichen, daß die Kleinen nuckeln und saugen können, was nur möglich ist, wenn sie dafür das Mäulchen schließen und mit der kleinen Zunge die Aufnahme der Milch regeln, notfalls ausspucken und so nichts über die Luftröhre in die Lunge bekommen können. Lesen Sie dazu den Kätzchenartikel und auf der Tierseite.

Thomas Kristott

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